Der Geschmack von Liebe

Ich schmecke Liebe.

Ich spreche aus vollem Ernst: Ich schmecke, ob das Essen, das mir serviert wird, mit Liebe gemacht worden ist oder nicht.

Ich schmecke, ob der Koch oder die Köchin, weiß, was Liebe ist – oder ob er oder sie es zu lange schon vergessen hat.

Wenn Essen ohne Liebe zubereitet worden ist, schmeckt es mir nicht. Ich werde das Essen nicht aufessen – außer, ich brauche etwas, das mich für den Rest des Tages füllt.

Hier in Thailand ist das Essen, das ich esse, mit Liebe gemacht. Wenn Pa und Lung Zuhause für mich kochen, füllt mich allein die Atmosphäre, die während des Kochprozesses entsteht.

Gastfreundschaft geht durch den Magen

Besonders Pa kocht gerne für mich. Als ich aus Deutschland in Thailand ankam und von Pa und Lung aufgenommen wurde, hatte ich niemals die Erwartung, dass Pa oder Lung jeden Tag für mich kochen.

Ich bin dankbar bis hinter den Horizont, dass ich für meine Zeit in Thailand das Haus mit diesen beiden schönen Seelen teilen darf.

Doch das scheint nicht genug zu sein: Jeden Tag sorgt Pa dafür, dass köstliches Essen auf dem Tisch steht und ich mich daran satt esse.

Wenn die Zeit mal knapp ist,holt mir Lung Essen von einem der Straßenstände oder von einem der lokalen Restaurants.

Anfangs habe ich das alles dankend mitgemacht. Doch ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich die Freundlichkeit von Pa und Lung nicht ausnehmen will.

Daher habe ich bald gesagt, dass ich mir sehr gerne auch selbst Essen koche – und ebenso gerne für Pa und Lung mitkoche.

Es gibt Tage, das sind die beiden den ganzen Tag über nicht zuhause. An diesen Tagen sorge ich dafür, dass die beiden abends eine frisch gekochte Mahlzeit auf dem Tisch vorfinden, die wir dann zusammen essen.

Meine Kochkünste reichen bei Weitem nicht an die Kochkünste von Pa oder Lung heran, aber dafür lernen Pa und Lung etwas unserer deutschen Esskultur kennen, wenn ich uns zum Beispiel Pfannkuchen brate, frisches Brot backe oder leckere Gemüseaufläufe zubereite.

Dass ich in Thailand bin, ist ein Privileg. Pa und Lung haben nicht das Geld, um sich Flüge zu uns nach Europa zu leisten. Dennoch finde ich es wichtig, dass auch sie etwas davon haben, dass ich auf unbestimmte Zeit Gast bei ihnen bin.

Schließlich profitiere ich enorm von meiner Zeit bei ihnen. Jeden Tag lerne ich dazu. Ich lerne die thailändische Sprache, probiere neues Essen – das alles einfach köstlich schmeckt – , erweitere mein Wissen über heilende Hausmittel der thailändischen Tradition und werde auch von der lokalen Nachbarschaft mit Liebe und lächelnden Gesichtern überschüttet.

Pad Thai und klebriger Mangoreis

Mein tiefer Dank geht vor allem an die klassischen Thai-Gerichte, die mir immer wieder das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.

Zu meinen Favoriten gehört Pad Thai. Das ist ein Gericht aus Reisbandnudeln mit Erdnüssen, Tofu, Sojasprossen, Lauchzwiebeln und einer sehr leckeren Tamarindsauce. Dazu gibt es dann noch ein oder zwei Eier. Es ist ein schnelles Fastfood, welches mit frisch zubereiteten Zutaten Energie gibt, ohne den Magen zu schwer werden zu lassen.

Pad Thai findest du dabei an jeder Straßenecke. Genauso wie süßen Klebereis mit Mangostücken!

Das ist mein Lieblings-Dessert und auch ein super Snack für den Heißhunger zwischendurch!

Wenn du auch Lust auf Pad Thai und Sticky Rice bekommen hast, koch es zuhause in Deutschland nach! Es ist super einfach.